Geschichte & Wappen

Geschichte:

Über die Geschichte der Gemeinde Haibach im Mühlkreis gibt es nur wenige Urkunden.
Es lässt sich daher vermuten, dass im einstigen großen Nordwald schon in vorgeschichtlicher Zeit an den Durchzugspfaden Menschen hausten.
Feuersteinstücke aus der Steinzeit zeugen ebenfalls davon, dass Haibach zu dieser Zeit nicht gänzlich menschenleer war.
Auch für die Bronze- und Eisenzeit lassen Fundstätten Schlussfolgerungen auf Besiedelung zu. Während der Mayarenstürme sind viele alte Siedlungen wieder vom Wald überwuchert worden. 

Aber wahrscheinlich für die Zeit um das Jahr 1000 gibt es zahlreiche Hinweise, dass wenigstens im südlichen Teil der heutigen Gemeinde wieder gesiedelt wurde.
Dies darf angenommen werden, da einige Nachbarorte schon 100 Jahre später erstmals in Urkunden erwähnt sind.
1130 Wildberg, 1171 Weikersdorf , Spattendorf und Kelzendorf. 

Während dieser Besiedelungszeit wurden zahlreiche kleinere Burgen und befestigte Edelsitze errichtet, die heute ausnahmslos verfallen oder zu einfachen Bauernhöfen heruntergekommen sind.  
Dieses Gebiet der damals passauischen Herrschaft Riedegg hat Passau zum Teil an ihre Ministerialen vergeben, an die Altenberger, Kulmer, Karlsberger, Schweinbacher, Engerwitzdorfer und Gusner. 

So ist sicher, dass mehrere Güter an der Gusen einst dem Geschlecht der Gusner gehörten und das Karlsbergergut dem Ministerialen Karlsberger. 

An das Gebiet nördlich der Hochfläche Alberndorf-Altenberg schloss sich ein dichtes Verbreitungsgebiet freier bäuerlicher Eigentümer an.
Freie Eigene der Herrschaft Riedegg finden wir in Ober- und Niederwinkel, Weißengrub und Haibach, wo die Engerwitzdorfer mehrere Höfe besaßen, unter anderem den Wolfmeierhof.

Zwischen 1200 und 1250 legte der Sohn Dietmars von Engerwitzdorf auf einer Feuerrodung am Rande des Breitlüsserwaldes die Siedlung Brandstatt an, die einer seiner Nachfolger 1364 als Prantstatt, gelegen vor dem Praintnlusin der Riedmarch, an die Starhemberger verkaufte.  

Im heutigen Gemeindegebiet von Haibach im Mühlkreis gab es einst viele freie Bauern, sogenannte Freyaigner.
Einige Ortsbezeichnungen und Hausnamen weisen noch auf freies Eigentum hin, so die Ortschaft Aigen.
Wie sich die Wandlung der Freyaigner zum Untertan vollzog, lässt ein Schriftstück vom Jahre 1674 erahnen.
In diesem Schriftstück handelt es sich um die Wibmerischen vier Untertanen, "in das Kayrn Ambt gehörnt und freys aign sein", und hier wurde bereits jedem der vier Untertanen vorgeschrieben, Landsteuer, Dienst, Robotgeld, Röstgeld, Weggeld und "Anfailgeld" abzuliefern.

Abgaben und Zehent wurden oft durch Kauf, Erbschaftund Verpfändung wie eine Ware gewechselt. 

Die Bewohner im Gebiet der heutigen Gemeinde Haibach i. M. gehörten verschiedenen Herrschaften an.
Aus dem Josefinischen Lagebuch aus dem Jahr 1787 geht hervor, dass die Gemeinde Haibach im Mühlkreis damals Reichenau, Steyrgasten, Riedegg, Steyregg, Wildberg, Waldenfels und Wartberg umfasste.
Weiters geht aus dem Josefinischen Lagebuch hervor, dass bereits Besitzungen nach Katastralgemeinden und Ortschaften mit Flächenausmaß der Äcker angegeben waren.
Die Flächenausmaße von damals decken sich ziemlich genau mit der heutigen Ortsgemeinde.


Aus dem Theresianischen Kataster kann man entnehmen, was zur Zeit Maria Theresias angebaut und geerntet wurde. Er listet genau auf, wie hoch der damalige Viehstand war und welche Abgaben geleistet werden mussten. Die jährlichen Gaben an die Herrschaft konnten auch in Geldwert geleistet werden.
Neben diesen Steuern gab es noch eine Abgabe an Getreide und Zehent, der meistens mit dem Pfarrer zu teilen war.
Im Franziszeischen Kataster sind die Grundstücke bereits nach Parzellennummer und Klasse aufgelistet.
Es wir für jedes Grundstück der Reinertrag ermittelt, der noch lange die Grundlage der Besteuerung bildete.


Wappen:

1986 verlieh die Landesregierung der Gemeinde Haibach im Mühlkreis das Recht zur Führung des Wappens. Im folgenden soll kurz auf die Symbole eingegangen werden:

  • Die blaue Wellenlinie: Das Gemeindegebiet wird durch die Große Gusen in ungefähr zwei gleichgroße Teile getrennt.
  • Die rote Rose: Sie ist dem Wappen der Engelpoldsdorfer (Dienstleute des Hochstiftes Passau-Engerwitzdorf), die im südlichen Teil des Gemeindegebietes angesiedelt waren, entnommen.
  • Das grüne Dreieck: Am Nebenbach der Großen Gusen, dem Halberbach, befindet sich der Teufelsstein, ein heidnischer Opferstein.